You are here

Social Recruiting: Werben, wo die Kandidaten sind.

Social Recruiting nutzt soziale Netzwerke zur Personalgewinnung. Michael Gajda von SK ONE GmbH erklärt die Vorteile und Strategien der Methode.
Veröffentlicht am 11.05.2024
Michael Gajda ist Head of Growth, Innovation, Technology bei der SK ONE GmbH. | Bild: SK ONE

Social Recruiting hat sich als eine der führenden Methoden in der Personalgewinnung etabliert. Im Gespräch mit „Jobs im Südwesten“ erklärt Michael Gajda, Head of Growth, Innovation, Technology bei der SK ONE GmbH, die Vorteile der Methode bei der Personalsuche.

Was genau wird unter Social Recruiting verstanden?

Michael Gajda: Social Recruiting, oft auch als Performance Recruiting bezeichnet, ist die Personalbeschaffung über soziale Netzwerke. Es nutzt die Reichweite und die Kommunikationsmöglichkeiten von Social Media-Plattformen, um neues Personal zu akquirieren. Dabei wird hauptsächlich auf verschiedene Strategien gesetzt: den direkten Kontaktaufbau mit Kandidaten, also das Active Sourcing, das Posten von eigenen Beiträgen sowie das Schalten von Werbeanzeigen, was wir als Paid Media bezeichnen.

Welche Vorteile bietet Social Recruiting für Unternehmen?

Die Vorteile sind vielfältig. Erstens die erhöhte Reichweite: Wir können potenzielle Bewerber weltweit ansprechen. Zweitens ermöglichen Social-Media-Plattformen eine direkte Interaktion, was uns hilft, schnell und effektiv mit Bewerbern zu kommunizieren. Drittens unterstützt das Active Sourcing uns dabei, gezielt Kandidaten anzusprechen. Weiterhin können wir durch Social Recruiting unsere Unternehmenskultur präsentieren und ein starkes Employer Branding aufbauen. Schließlich ist es auch eine kosteneffiziente Methode im Vergleich zu anderen traditionellen Recruitings.

Wie genau können wir potenzielle Kandidaten ansprechen?

Wie bereits erwähnt, gibt es mehrere Möglichkeiten. Beim Active Sourcing geht es darum, direkt mit potenziellen Mitarbeitern in Kontakt zu treten. Dies geschieht oft über professionelle Netzwerke wie XING oder LinkedIn. Ein Anhaltspunkt für passende Kandidaten ist beispielsweise, wenn sie in ihrem Profil angeben, dass sie „open to work“ (deutsch: offen für Arbeit) sind. Die andere Social Recruiting-Methode ist, eigene Beiträge in sozialen Netzwerken zu posten, die organisch und kostenlos verbreitet werden. Allerdings ist die Reichweite solcher Beiträge stark gesunken, da die Anzahl der Posts stark zugenommen hat. Um gezieltere Ansprachen zu ermöglichen, setzen Unternehmen deshalb vermehrt auf bezahlte Werbeanzeigen. Diese werden im Feed der Nutzer platziert und bieten die Möglichkeit des Targetings (deutsch: Zielgruppenansprache). Zum Beispiel können Unternehmen auf Instagram einen Radius von 40 Kilometern eingrenzen, um zum Beispiel potenzielle Auszubildende aus der Region anzusprechen. Bei TikTok ist es besonders wichtig, einen aussagekräftigen Beschreibungstext zu verwenden. Der Algorithmus analysiert den Inhalt und entscheidet, ob der Beitrag zur Zielgruppe passt. Ist dies der Fall, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Beitrag im Feed angezeigt wird.

Welche sozialen Medien nutzen Sie selbst – und warum sind gerade diese Plattformen besonders effektiv für Social Recruiting?

Wir nutzen eine Vielzahl von Plattformen, darunter TikTok, Snapchat, Facebook, Instagram sowie berufliche Netzwerke wie XING und LinkedIn. Diese Plattformen bieten uns nicht nur eine enorme Reichweite, sondern auch die Möglichkeit, sowohl aktiv Jobsuchende als auch passive Kandidaten, die nicht aktiv auf der Suche sind, zu erreichen.

Snapchat wird zunehmend relevanter, insbesondere für die Zielgruppe unter 18 Jahren, die dort sehr aktiv ist, auch wenn sie dort nicht gezielt ansprechbar ist. Manche Experten sind sogar der Meinung, dass Snapchat das neue WhatsApp der Generation Z ist.

#SocialRecruiting, #Personalgewinnung, #ActiveSourcing, #EmployerBranding, #RecruitingStrategie, #JobSuche, #LinkedIn, #XING, #TikTokRecruiting, #InstagramJobs

Holger Hagenlocher